Wieder sind einige Monate ins Land gegangen, dennoch wurde kräftig geschraubt und getestet. Anders als am Ende des letzten Berichtes angekündigt, widmete ich mich aber ausschließlich meiner ROTER OKTOBER und stellte das geplante nächste Projekt erst einmal zurück.
Das Dichtigkeitsproblem verbesserte ich durch Einbau von Stopfbuchsen an den Höhenrudern und dem Seitenruder. Im Bug ist es nicht zu sehen, leider jedoch am Heck, da ich diese konstruktionsbedingt nur von der Aussenseite anbringen konnte.
Der Wassereinbruch hält sich somit in Grenzen. Bei der letzten Ausfahrt von 45 Minuten ließen sich 15ml Wasser aus dem Boot saugen, womit ich und die Elektronik des Bootes gut leben können. Zu diesem Zweck habe ich an zwei Stellen im Boot Messingröhrchen mit Schläuchen verbaut, die durch eine Spritze entwässert werden können, ohne das Boot komplett öffnen zu müssen.
Die Manövrierfähigkeit wurde durch zusätzliche Seitenruder hinter den Propellern wesentlich (!!!) verbessert. Die Konstruktion ist ausschließlich in Messing und Plexiglas entstanden und hat mir einige schlaflose Nächte bereitet.
Abschließend zur Konstruktion ist zu sagen, das ROTER OKTOBER sich gegenüber seinen ersten Zeichnungen, vor über zwanzig Jahren, schon stark verändert hat. Der eine oder andere Leser dieser Seite wird sich an vielem stören, angefangen mit dem ausklinkbaren Zusatzgewicht an der Unterseite des Bootes, bis hin zu den Plexiglasrudern.
Ich sehe das mit anderen Augen. Vor über zwanzig Jahren habe ich – ohne jeden blassen Schimmer – ein U-Boot in Schichtbauweise in Balsaholz gebaut. Meine Aufgabe bestand jetzt darin, das „Ding“ ins Wasser bzw. unter Wasser zu bringen. Und das ist mir gelungen.
Zu guter Letzt ein GROSSES DANKESCHÖN…
Schon in bei seiner ersten Ausfahrt in Ahlum war mir klar, das ROTER OKTOBER nichts für einen normalen Teich ist.
Ein guter Freund, Wolfgang Knop, bot mir an, mich zu Testfahrten zu seinen DLRG Trainingszeiten mit ins Lemgoer Eau-Le Freizeitbad mitzunehmen.
In dieser herrlichen Anlage konnte ich mein Boot so richtig auf Herz und Nieren prüfen, ohne den Sichtkontakt zu verlieren.
Aber es kam noch besser…
Thomas Hahn, Fachbereichsleiter im Eau-Le Freizeitbad, war so nett, mir zu gestatten auch außerhalb der DLRG Trainingszeiten zu fahren, so dass ich das Eau-Le Freizeitbad inzwischen als meinen Heimathafen bezeichnen kann.
Ohne diese Zusage hätte ich mein U-Boot Hobby wohl einstellen müssen.