ROTER OKTOBER (Teil III)

Nachdem die inneren Arbeiten abgeschlossen waren, betrat ich ein persönliches Neuland: Der obere Mittelteil des Bootes war auch 1991 nicht in Angriff genommen worden. Lediglich das Unterteil des Turms war in Balsaholz gefertigt worden.

Um den fehlenden Teil zu fertigen, schuf ich ein Positiv aus Styropor das ich in den „Lücke“ einpasste. Das Mittelteil stellte ich in GFK her. Als Trennmittel spannte ich Backpapier über den neugeschaffenen Bootsteil, legte meine erste Schicht Glasfasergewebe darauf, und bestrich diese mit Epoxidharz. Diesen Vorgang wiederholte ich mehrere Male, so dass ich eine angemessen stabile Form bekam. Nach der Aushärtung konnte ich mühelos das GFK Oberteill vom Positiv und Rumpf trennen und mit kleiner Trennscheibe einpassen, wobei das Mittelteil kielwärts etwa 5mm übersteht.

      

Den Turm, samt Unterteil baute ich komplett neu. Verglichen mit den Bildern des Studiomodells wich zumindest das Turmunterteil von einem original Typhoon ab. Im Original ist es eher tropfenförmig, im Film eher konisch.

      

Der Hohlraum im Turm, der auf den Bildern zu sehen ist, beherbergt später ein modifiziertes Taucher-Ei in dem alle Anschlüsse zum Laden des Bootes verbaut sind ohne es öffnen zu müssen.

Bevor im Mittelteil die Bohrung für das Taucher-Ei ausgeschnitten werden konnte, musste zunächst die Plexiglasabdeckung, die ich schon 1991 habe anfertigen lassen, angepasst werden. Hier zeigte sich der erste Planungsfehler, denn die Senkkopfschrauben lagen zu weit außen, so dass das Mittelteil, die Abdeckhaube, nach außen gedrückt wurde. Die Senkkopfschrauben mußten also durch einen Dreher im Durchmesser verringert werden. Eine örtliche Ausbildungsstätte übernahm diese Arbeit, da mir selbst die technischen Möglichkeiten dazu fehlten.

Um das Boot später laden zu können, verbaute ich „Dean Hochstrom T-Stecker“ – je zwei miteinander verklebt. Darauf stecken dann wieder zwei miteinander verklebte T-Stecker, sozusagen als Brücke… (Bitte schaut Euch hierzu die Fotos an, sie sagen wahrscheinlich mehr aus.)

      

    

Das ganze wurde dann im unteren Teil des Taucher-Ei’s eingeharzt, und dann später in der Plexiglasscheibe eingesetzt.

Im späteren Fahrbetrieb werden dann die T-Stecker Brücken aufgesteckt, je eine Brücke pro Akku. Danach wird das Taucher-Ei mit seinem Oberteil verschlossen. Zu guter Letzt wird die Abdeckhaube aufgesetzt, die mit zwei Schnellverschlüsssen am Rumpf befestigt wird. Zwei Verschlüsse reichen hier vollkommen aus, da die Position der Haube durch das Taucher-Ei unter dem Turm fixiert wird.

Um die Plexiglas Abdeckung dicht zu bekommen waren allerdings einige Tests mit verschiedenen Dichtungen nötig. Ich kürze die Beschreibung mal ab: Ich verwendete als Dichtmasse Aqua-Fermit.

Das Boot war jetzt bereit seinen ersten ‚Dichtheits-Test‘ in der Badewanne zu absolvieren.

Ein Wassereinbruch ließ sich erst nach Stunden finden. Es stellte sich heraus das eine Madenschraube im Kühlkörper des Fahrtenreglers der Fehlerteufel war!

Aber es gab ein weiteres Problem: Das Gewicht. Das Boot hatte durch seine Bauweise zu viel Auftrieb. Es fehlten ca. 3,5kg um es in den Schwebezustand zu versetzen. Dazu ist zu sagen, das ich mich schon recht früh von der Vorstellung trennen musste, das Boot mit einem Ballasttank auszustatten zu können. Der dazu nötige Platz reichte einfach nicht aus. ROTER OKTOBER sollte, wie schon 1990 geplant, ein dynamisch tauchendes Boot bleiben!

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